Padjelanta Backcountry Skitour, Jahr 2025
28.3.-6.4.2025 Backcountry "Langlauf" Skidurchquerung des Padjelanta Nationalparks, mit Laponia Adventures (Guides Christian, Edvard; LINK) und Schulz Aktiv Reisen (Guide Thorsten Kutschke, LINK)
Schon zu Beginn der 1990er Jahre bei Sommertouren und bei Langlauftouren (1992, 1993, 1996) in Nordskandinavien beeindruckte mich die nordische Landschaft
im Bereich des Kungsleden und der Nationalparks Stora Sjöfallet, Sarek und Padjelanta ( Link Sarek Ski Tour 1993). Zuletzt im Sommer 2024 in Nordnorwegen ( Link )
2025 Ende März geht es wieder in das Gebiet, hüttenbasiert entlang des Padjelanta Leden, mit einer tollen Gruppe (u.a. Bekannte und Verwandte).
Wir fliegen von Berlin über Stockholm bis Kiruna und übernachten in Gällivare.
Am Folgetag nach einem morgendlichen Spaziergang (Gebiet des Dundret) wird u.a. das Leihmaterial gecheckt (Schuhgrößen, Test auf nahem See).


Sodann geht es richtig los, zunächst im Kleinbus einige Stunden bis Ritsem (tolle Fahrt entlang des großen Stausees Akkajaure, entlang des Sarekhauptkamms, des Niak und Akka), dann mit Scooter-Hilfe zügig über den Akkajaure und
noch 7km mit Skiern (noch ohne Pulka) bis zur STF Hütte Kutjaure. Das über 2000m hohe Bergmassiv des Akka dominiert die Landschaft (Schwedens längste Skitourenabfahrt!). Die Samojed Hunde (Art Husky) unseres Guides Christian (& Bruder) sind eine Freude.
Wohlige Wärme in der gemütlichen Hütte; in einem alten Hüttenbuch finde ich den Eintrag von Conny und mir vom Sommer 2002 (wir kamen von Hellemobotn).



Am nächsten Tag laufen wir mit Pulka - bei wunderschönem Sonnen-Wetter. Über eine Brücke (Ausfluß des Sees Vastenjaure) müssen wir die Pulkas tragen. Abends sind wir in der BLT Hütte Laddejahka (kurz zuvor steiler Aufstieg).


Die dritte Etappe führt von Laddejahka (nach kurzem Abstieg) über einen Pass (ca. 350hm) in die nächste Bucht, zur BLT Hütte Arasluokta. Der Neuschnee stollt (mehrmals nachwachsen), es ist windig, zum Schluß Schneeregen.
Die BLT Hütten werden von den Samen verwaltet und arbeiten mit Gasheizungen, nicht mit Holz. Oft gibt es mehrere kleine Hütten, so dass wir uns ausbreiten können (Christian hat den Schlüssel). Eine Hütte ist immer offen.

Die 4. Etappe zur BLT Duottarhütte ist sicher die anstrengste (500hm, ca. 20km); es ist recht warm und oft mit leichtem Niederschlag. Christian entdeckt 2 Bergelche, welche wir im Fernglas sehen.
Duottar sind die höchstgelegenen Hütten am Padjelanta Leden. Nachts gibt es Nordlichter.
Interessant ist, dass bei der Einweihung des Padjelanta Wegs (/ Nationalpark) - anfangs der 1960er Jahre - König Carl Gustav und Königin Silvia in einer der Hütten übernachteten.
Weiter interessant: die Duottarhütten sind die am Weitesten von der Zivilisation entfernten Hütten (von Schweden), ganz in der Nähe liegt der Unzugänglichkeitspol Schwedens (46,1km zur nächstgelegenen Straße, LINK).
Eigentlich war am Folgetag eine Tagestour von Duottar aus geplant, aber ein starker Sturm (Böen bis 35m/sec) erzwingt einen Ruhetag dort.
Stöcke und Reepschnüre werden gesteckt um sich nicht zwischen den Hütten zu verlieren; da Schwedentüren nach Außen aufgehen verhindert manchmal der Triebschnee, dass man noch aus der Hütte kommt (--> Fenster)



Die nächste Etappe geht über 26km bis zur STF Hütte Sammarlappa, wir haben Rückenwind (10-15m/sec) und es ist eine tolle Stimmung (kein Niederschlag aber Schneefahnen in Bodennähe);
Nach 5km eine 2-3km lange Abfahrt über ca. 300 hm bis Tarraluopal auf vereistem Schnee, da sind die Backcountry Skier mit den Stahlkanten sehr nützlich.


Einige Kilometer vor Sammarlappa verlassen wir den Padjelanta Nationalpark:



1993 übernachteten wir in der STF Sammarlappahütte (wir kamen aus dem Sarek und gingen danach über Staloluokta, Virihaure und Vastenjaure zum Leirfjord, an der E6 bei Fauske). Viele Erinnerungen.
Nun gab es nur noch eine kurze Etappe (ca. 6km) durch das leicht abfallende Tarradalen bis zum Treffpunkt mit den Skootern, die uns abholen (sonst noch 2 Tagesetappen bis Kvikkjokk).
In den niedrigen Höhen gibt es nicht genug Schnee (Situation wie sonst Anfang Mai) - wir entlasten und steigen teils aus, schieben die Materialanhänger. Auf den Flüssen und im Wald geht es gut voran.
Die Bergmassive sind beeindruckend, riesig, und mit vielen gefrorenen Wasserfällen. Die Kleinbusse nehmen uns mit nach Jokkmokk (Sauna, fürstliches Abendessen). Nachts sehen wir Nordlichter.
Frühmorgens fährt uns Christian nach Lulea zum Flughafen. Welch ein herrliche Woche mit vielseitigen Eindrücken u. Erlebnissen, toller Gruppe, wunderbarem Essen uvm.



weitere Informationen und Links:
Laponia Adventures (die schwedische Agentur): https://laponiaadventures.com/
Schulz Aktiv Reisen: https://www.schulz-aktiv-reisen.de/
STF (Gebirgshütten und Jugendherbergen): https://www.swedishtouristassociation.com/
BLT (samische Hüttenvereinigung): https://padjelanta.com/
Hütten und Wegeübersicht: https://www.fjeldsofsweden.com/map
informative Seite von Klaus Betz: https://www.klausbetz-wildniswandern.de/index.php?lang=de
Artikel von Thorsten Kutschke zu Kungsleden Skitour: https://www.sandsteinblogger.de/2016/03/durch-die-weisse-einsamkeit/
Sarek und Padjelanta im Winter (frz.): https://www.youtube.com/watch?v=2OOIJXPD3Es
Padjelanta Skitour (schwedisch): https://youtube.com/watch?v=fweGbJ3SMbo&si=iP08t7BOvoY6YrlD
frühere Backcountry Touren
1992 Sarek mit Gebiet um den Kungsleden:
mit Markus und Wolfgang. In den Sarek ab Suorva (Staudamm), Pierikjaure, Mika, Ruotesvagge, Kisuris u. Akkastugan, Ritsem;
sodann nach Westen, Sitasjaure, nach Osten bis Kaitumjaure (mit Bergbesteigungen).
Hukejaure, Alesjaure, Abisko, Abiskojaure, Stuor Kärpel, Riksgränsen:

1993 Sarektour:
Im Link genauer beschrieben.
Strecke auch hier: ab Kvikkjokk auf Kungsleden bis Rastschutz Rittak, dann ins Rapadal nach Nord/Nordwest, bis Mika.
Tagestour/ Reparaturen notwendig --> über Pierikjaure nach Suorva u. in die Zivilisation.
Rückweg über Pastavagge. Als vereinte Gruppe über Alkavagge, Njatjosvagge, Ruonas.
Sammarjohka, übernachtet in STF Sammarlappa. Über Staloluokta, Virihaure, Vastenjaure bis Sorfjordmo am Leirfjord (E6)

1996 von Kilpisjärvi über Olderdalen bis Lyngen

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